Bürgermeister unterstützt zivil-militärische Zusammenarbeit im Rahmen groß angelegter NATO-Übung
GARBSEN/NIENBURG (stp). Das Garbsener Rathaus war in dieser Woche erneut Schauplatz einer besonderen Übung: Im Rahmen der multinationalen Bundeswehrübung JOINT COOPERATION 2025 (JOCO) trainierten Soldatinnen und Soldaten gemeinsam mit zivilen Akteuren den Ernstfall. Die Übung findet bereits zum 13. Mal in Niedersachsen statt und gilt als eine der größten zivil-militärischen Trainingsmaßnahmen innerhalb von EU und NATO.
Ziel der Übung ist es, die Zusammenarbeit zwischen Militär, Behörden, Organisationen sowie der zivilen Verwaltung zu stärken und auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten. In diesem Jahr nehmen rund 330 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Nationen teil – darunter auch ein rumänisches CIMIC-Team (Civil-Military Cooperation).
Im Fokus des Übungselements in Garbsen stand ein Gespräch des rumänischen CIMIC-Teams mit Bürgermeister Claudio Provenzano. In dem inszenierten Szenario schilderte der Bürgermeister eine fiktive Lage aus Sicht der kommunalen Verwaltung und stellte relevante Informationen zur Lageeinschätzung bereit. Unterstützt wurde das Gespräch durch den Einsatz einer Sprachmittlerin – ein weiterer Trainingsaspekt der Übung.
Bürgermeister Provenzano zeigte sich engagiert und professionell in der Ausgestaltung seiner Rolle: „Die Zusammenarbeit mit den militärischen Kräften im Rahmen dieser Übung ist ein wichtiger Beitrag zur Vorbereitung auf außergewöhnliche Krisensituationen. Ich freue mich, dass Garbsen erneut aktiv an dieser Übung teilnehmen konnte und wir unseren Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit leisten durften.“
Verbindungsbeamte des Kreisverbindungskommandos (KVK) begleiteten die Übungseinheit in Garbsen. Diese Reservisten stellen im Ernstfall das Bindeglied zwischen zivilen Stellen und militärischen Kräften dar – sowohl im Inlandsbetrieb als auch im internationalen Kontext. Ihre Teilnahme an der JOINT COOPERATION ist daher ein elementarer Bestandteil zur Erhaltung der Einsatzfähigkeit im Rahmen des Heimatschutzes.
Oberst Hofmaier, Kommandeur des Kommandos Zivil-Militärische Zusammenarbeit aus Nienburg, betonte: „Um das Szenario mit Leben zu füllen, sind wir auf die tatkräftige Unterstützung der Menschen vor Ort angewiesen. Dazu arbeiten wir eng mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Institutionen wie Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) oder Deutsches Rotes Kreuz (DRK) zusammen“
Hintergrundinformationen zur Übung:
JOINT COOPERATION 2025 erstreckt sich über mehrere Landkreise in Niedersachsen, darunter die Region Hannover, Nienburg, Verden und der Raum Bremen. Für das Übungsszenario wurde die sogenannte „Suwalki-Lücke“ – ein strategisch bedeutender Korridor an der NATO-Ostflanke zwischen Litauen und Polen – auf den deutschen Raum projiziert. Ziel ist es, unter realitätsnahen Bedingungen die Handlungsfähigkeit ziviler und militärischer Akteure im Bündnisfall zu testen und weiterzuentwickeln.
Die in Nienburg stationierten Soldatinnen und Soldaten gelten als erfahrene Gastgeber und tragen maßgeblich zum Erfolg der Übung bei. Insbesondere die bewährte Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, THW oder DRK macht JOINT COOPERATION zu einem international geschätzten Vorbild für gelebte zivil-militärische Zusammenarbeit.