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Bürgermeisterkandidat besichtigt neuen Kunstrasenplatz bei Wacker Osterwald

Der SV Osterwald hat seinen Kunstrasenplatz angelegt. Foto: Team Tegtmeier

„Der erste Vorsitzende Michael Koch erzählt mir mit leuchtenden Augen über die Anstrengungen, Planungen und Realisierung des neuen Kunstrasenplatzes. Ohne Frage ist es das Highlight in diesem Jahr“, berichtet Bürgermeisterkandidat Björn Tegtmeier von seinem Besuch bei Wacker Osterwald.

Eigentlich ist die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes ein Grund zum Feiern, aber durch Corona ist alles anders: Keine großen Feiern, bisher wurde der Platz kaum bespielt und auch noch finanzielle Belastungen bei gleichzeitig bröckelnden Mitgliederzahlen machen dann doch Sorgen.

Irgendwie ist der langjährige, engagierte Vorsitzende nicht wirklich zu beneiden. Während ihm langjährige Mitglieder die Stange halten und auch während der Pandemie ihre Mitgliedschaft nicht aufgekündigt haben, muss Koch dennoch rund 240 Kündigungen verkraften. 130 davon sind seiner Auffassung nach durch Corona bedingt, da viele Familien in Zeiten von Kurzarbeit verstärkt auf das Geld achten müssen. Weitere 110 Mitglieder sind durch die entfallende Verfügbarkeit der Halle am Bredingsfeld ausgetreten. Laufende Kosten wie die Miete der Hallen, umfangreiche Rasenerneuerungen und Verpflichtungen beim Eigenanteil des Kunstrasenplatzes reißen ein Loch in die Vereinskasse.

Koch wünscht sich, dass die Ungleichbehandlung bei der Sportförderung ein Ende findet. Der Landessportbund verlangt bei neuen Vorhaben eine Eigenbeteiligung des Vereins von 10 Prozent, die Stadt Garbsen will aber 20 Prozent. So ergeben sich erhebliche Finanzierungsprobleme, Vorhaben werden unnötig verkompliziert. Koch hofft sehr, dass die Stadt und die politischen Gremien alsbald diese Diskrepanz überwinden und auch die Stadt eine 10 Prozent Regelung in der Zukunft akzeptiert.

Auch wünscht Koch sich bei solchen Vorhaben wie dem des Kunstrasenplatzes fachliche Unterstützung aus dem Rathaus. Hilfe bei der Ausschreibung hätten die Planungskosten reduzieren können. Leider kam es dazu nicht, so dass man 16.000 € zusätzliche Kosten aufbringen musste.

Die Mehrbelastung konnte durch Einsparungen bei der Mehrwertsteuer etwas aufgefangen werden, aber nicht gänzlich. Insgesamt hat der neue Kunstrasenplatz rund 350.000 € gekostet; er ist aber auch wirklich gut geworden und jetzt der ganze Stolz des Vereins.

Koch berichtet auch von den zwei Platzwarten, die der Verein beschäftigt. Diese betrachten Wacker ein wenig wie ihren Kleingarten, hegen und pflegen die Anlage und sind immer da, wenn man sie braucht.

Das ehrenamtliche Engagement der Beiden über den 450-Euro-Job hinaus ist mit nichts aufzuwiegen. Ähnlich verhält es sich mit dem Pächter der Wacker Klause. Pavel Danieluc betreibt die Klause mit viel Herzblut, steht selbst oft bis spät in den Abend noch hinter dem Tresen oder in der Küche – immer da, wo man ihn braucht. In der Corona-Zeit hat der Verein die Pacht erlassen, um den jungen Gastronom nicht zu überfordern.

Auch spielt der gelernte Koch Danieluc inzwischen bei den Fußballern mit.

Michael Koch und sein umtriebiger Vorstand haben noch viele Ideen und so einiges vor: Ein neuer Beachvolleyballplatz soll entstehen, das Blockheizkraftwerk erneuert werden – das Alte hat im Frühjahr den Geist aufgegeben. Für die Jiu Jitsu Sparte soll auf dem Außengelände ein Klettergerüst mit diversen Reckstangen gebaut werden. Die ersten Fundamentarbeiten haben Vereinsangehörige in Eigenleistung bereits erbracht. Die 1.150 Mitglieder sind insgesamt sehr engagiert und packen an wo es nötig ist. Deshalb blickt Koch auch optimistisch in die Zukunft und erwartet steigende Mitgliederzahlen. „Wacker hat mich schwer beeindruckt und ich drücke die Daumen, dass man zu alter Stärke zurückfindet. Mit dem Vorstand und dem Team stehen die Chancen sehr gut! Alles Gute für die Zukunft – ihr schlagt Euch mehr als wacker“, fasst Tegtmeier seinen Besuch zusammen.