Umweltschutz

Hohe Akzeptanz von Wölfen in Niedersachsen

Eine Umfrage zum Tag des Wolfes zeigt, dass er eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung besitzt, sagt der NABU. Themenbild: Nabu

Die Akzeptanz von Wölfen in Deutschland ist nach wie vor hoch. Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage, die der NABU anlässlich des Tag des Wolfes in Auftrag gegeben hat. 2.360 Personen wurden befragt, um zu ermitteln, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und Ausbreitung in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat.

„Die Bevölkerung in Niedersachsen akzeptiert die Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen, wie aus der Umfrage hervorgeht. Nun ist die Politik gefragt, neben Aufklärungsarbeit zum Wolf auch praktische Unterstützung beim Herdenschutz für Nutztierhalter anzubieten“, erklärt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen.

Zu den Ergebnissen in Niedersachsen:

Insgesamt 69 Prozent der Befragten finden es erfreulich, dass Wölfe wieder hier leben, und sind der Ansicht, dass sie genauso wie auch Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft gehören. Dass sie die Lebensweise von Wölfen spannend finden, sagen 70 Prozent der Befragten. Etwas mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Niedersächsinnen und Niedersachsen teilen die Einschätzung, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden.

Die Umfrage zeigt auch, dass in Regionen mit Wölfen die Ablehnung der Tiere nur marginal höher ist als im Durchschnitt. Fast drei Viertel der Befragten begrüßen auch hier die Rückkehr von Wölfen nach Niedersachsen, und meinen, dass sie wie andere Wildtiere in unsere Landschaft gehören (69 Prozent). Das ist auch bei Befragten der Fall, die im ländlichen Raum (Ortsgröße geringer als 20.000 Einwohner) leben. „Menschen in Wolfsgebieten sind zwar eher von der Rückkehr der Tiere betroffen – ein steiles Meinungsgefälle zwischen Stadt und Land oder Wolfsgebiet und Nicht-Wolfsgebiet ist jedoch nicht erkennbar“, so NABU-Wolfsexpertin Marie Neuwald.

70 Prozent der Befragten gaben an, dass Wölfe selbst dann in Niedersachsen leben sollen, wenn es zu Problemen kommt. Der NABU wertet das als klares Votum für die grundsätzliche Daseinsberechtigung von Wölfen. 79 Prozent stimmen der Aussage zu, dass einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen. Der NABU sieht darin eine Aufforderung an die Länder, ein effizientes Wolfsmanagement mit praktikablen Einzelfallentscheidungen auf die Beine zu stellen. In Bezug auf Nutztierrisse sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass, wenn diese trotz Herdenschutz passieren, der verursachende Wolf kontrolliert getötet werden sollte. 49 Prozent lehnen diese Vorgehensweise ab.

Der NABU sieht sich durch die Umfrageergebnisse in seiner Wolfsarbeit bestätigt: „Wölfe gehören als heimische Tiere in unsere Landschaft. Wichtig sind sachliche Informationen, auch seitens der Medien. Von der Politik erwarten wir, dass sie anstatt sich um Obergrenzen und Bejagung zu streiten, sich der Unterstützung der Weidetierhaltung und des Herdenschutzes widmet“, so Dr. Holger Buschmann. (Quelle: Presse NABU, 30. April 2021)

Umfrage: www.NABU.de/tdw2021

Mehr Infos zum Wolf: www.NABU.de/wolf