Kommunales

SPD: Stadtentwicklung steht im Focus

Das Baugebiet am Bosse See bietet vor allem hochpreisige Wohnungen.

Garbsen. Die SPD Garbsen hat die Sommerferien dazu genutzt, um sich einmal mehr intensiv mit der Garbsener Stadtentwicklung insbesondere im Wohnungsbau auseinanderzusetzen. Nachfolgend stehen Überlegungen und Forderungen, die Karsten Vogel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt, Martin Fochler, baupolitischer Sprecher und Michael Porbeck, beratendes Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung, erarbeitet haben. Auch der Landtagsabgeordnete Rüdiger Kauroff leistete insbesondere zu Förderungsmöglichkeiten seinen Beitrag.

In der neuesten Bevölkerungsprognose der Region Hannover geht man für Garbsen im Zeitraum vom 2020 bis 2029 nach aktuellen Daten von einem Bevölkerungszuwachs von 1,3 % aus, das heißt circa 840 Menschen zusätzlich. Daraus folgt, sagt Fochler, ein Bedarf von etwa 500 zusätzlichen Wohneinheiten, ohne dass darin die Wohneinheiten eingerechnet sind, die für Ersatzbeschaffungen gebraucht werden.
Karsten Vogel zählt auf, was aktuell verwirklicht wurde bzw. sich im Bau oder in der Vorbereitung befindet: Fertig ist das Studentenwohnheim mit 160 Plätzen (bereits voll belegt), am Bosse-See entstehen Wohnungen im eher hochpreisigen Marktsegment, am Rathausplatz baut die Fa. Gerlach überwiegend Wohnungen, die eine Wohnungsbaugenossenschaft übernehmen wird. Hier entstehen auch bezahlbare Wohnungen u.a. für Seniorinnen und Senioren sowie Single-Haushalte. In Frielingen und Stelingen wurden gerade circa 100 Grundstücke für Einfamilienhäuser vergeben, die bald bezugsfertig sein werden.
In Berenbostel-Ost sollen in den nächsten 15 Jahren rund 1.200 zusätzliche Wohnungen entstehen. 30 Prozent davon werden geförderter Wohnungsbau sein, das heißt mit Kaltmieten von aktuell 6,50 € beziehungsweise 7,10 €. Rüdiger Kauroff betont, man müsse intensiv die Fördermöglichkeiten des Landes nutzen. Nur, so der Landtagsabgeordnete weiter, gehe es noch immer in diesem wichtigen Bau-gebiet nicht schnell genug voran. Er wünsche sich, dass der Bürgermeister dieses Projekt noch stärker vorantreiben möge.
Direkt nach der Sommerpause beginnt nun die Diskussion um die konkrete Ausgestaltung von Berenbostel-Ost, wenn der Entwurf des Bebauungsplanes in den Ratsgremien, aber noch wichti-ger mit den heutigen Anwohnerinnen und Anwohnern startet. Gegenüber der heutigen Situation vor Ort wird es Veränderungen geben. Warum diese dort notwendig und so wie im Bebauungsplan angelegt ausgeführt werden sollen, muss in einem offenen und ehrlichen Dialog erläutert werden. Die SPD hat deshalb bereits vor der Sommerpause auch in Gesprächen mit der Bürger-initiative Gespräche geführt.
Neue Wohnbaugebiete insbesondere mit bezahlbaren Wohnungen sind wichtig, aber, so Fochler als Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt, man müsse auch die Infrastruktur im Blick behal-ten. Themen wie ein Mobilitätskonzept, ökologisches Bauen und die frühzeitige Sicherstellung bzw. Schaffung von sog. Sozialer Infrastruktur, also zum Beispiel Kita- und Schulplätzen, seien gleichfalls notwendig.
Langfristige Planung – so sind sich die Funktionsträger der SPD einig – muss mindestens die nächsten zwei Jahrzehnte betrachten. Stadtentwicklung dürfe nicht punktuell für eine Wahlperi-de gedacht werden.
Abschließend hebt der Fraktionsvorsitzende Karsten Vogel in Garbsen hervor, dass auf Initiative der SPD nicht nur ein Gewerbeflächenkonzept beschlossen wurde (denn natürlich muss man auch an Arbeitsplätze für die Menschen denken). Es wurden auch circa 15 Wohnbauflächen von der Politik beschlossen, die dem künftigen Bedarf von Wohnungen in den kommenden beiden Jahrzehnten Rechnung tragen sollen.