Aktuelles Kommunales Umweltschutz

Grüne: Kein Nachtflugbetrieb aus rein betriebswirtschaftlichen Interessen

Flugzeug über der Feldmark Osterwald (Foto:HWBl)

Das Wirtschaftsministerium hat die ersten Teile der in Auftrag gegebenen Gutachten zum Nachtflugverkehr am Flughafen Hannover-Langenhagen vorgestellt. Darin geht es um die Untersuchung der Lärmimmissionen und deren medizinische und juristische Bewertung. Dazu sagen Stephan Christ, verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, und Djenabou Diallo Hartmann, Landtagsabgeordnete der Region Hannover:

Stephan Christ, Sprecher der Grünen Landtagsfraktion für Mobilität und Verkehr:

Der Flughafen Hannover-Langenhagen ist ein wichtiger Teil der Infrastruktur unseres Landes. Wegen des Nachtflugverkehrs sind die Anwohner*innen des Flughafens auch zwischen 22 Uhr und 6 Uhr immer wieder Lärm ausgesetzt. Laut Gutachten werden die gesetzlichen Grenzwerte zwar nicht überschritten, wir Grüne bewerten diesen Teil der Analyse aber kritisch. Er lässt neuste Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung außer Acht. Hier setzen wir Grüne auf das zweite, volkswirtschaftliche Gutachten. Ein Weiter-So aus rein betriebswirtschaftlichen Interessen, wie vom Gutachten suggeriert, kann nicht die Lösung sein. Deswegen ist es aus unserer Sicht wichtig, dass der Verkehrsminister das Gespräch mit dem Flughafenbetreiber sucht – mit dem Ziel, den Nachtflugverkehr deutlich zu verringen.

Djenabou Diallo-Hartmann, Landtagsabgeordnete der Region Hannover:

Für die Akzeptanz des Flughafens muss der Betrieb so gestaltet werden, dass Anwohner*innen bestmöglich vor gesundheitlichen Schäden durch Fluglärm – auch solchem unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte – geschützt werden. Das gilt insbesondere in Hinblick auf die Nachtflugregelung, die Ende 2029 ausläuft. Hier müssen wir in den kommenden Jahren gemeinsam mit allen Akteur*innen tragfähige Lösungen finden.