Gesundheitsamt informiert nach steigenden Infektionszahlen in Mecklenburg-Vorpommern über die Erkrankung
Region Hannover. Seit Mitte August sind in Mecklenburg-Vorpommern vermehrt EHEC-Fälle aufgetreten. EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) sind Bakterien, die Durchfallerkrankungen auslösen können. Die Verläufe reichen von leichtem Durchfall bis zu schweren Komplikationen wie dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), besonders bei Kleinkindern, Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Infektionen erfolgen oft über kontaminierte Lebensmittel wie rohem Fleisch und nicht pasteurisierten Milchprodukten oder über den direkten Kontakt mit erkrankten Tieren beziehungsweise infizierten Personen.
In der Region Hannover wurden bislang 29 Infektionsfälle (Stand 22. September) gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2024 lag die Fallzahl bei 20 Infektionen. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit ein leichter Anstieg der Meldefälle zu verzeichnen. Bislang liegen jedoch bei keinem der Fälle Hinweise vor, die auf einen Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern schließen lassen. Es sind keine HUS-Fälle gemeldet worden. Beim Nachweis einer EHEC-Infektion besteht eine Meldepflicht gegenüber dem Gesundheitsamt. Das Gesundheitsamt der Region Hannover kontaktiert bei einem angezeigten Fall die erkrankte Person, ermittelt betroffene Erkrankte, Krankheitsverdächtige und Kontaktpersonen, um potenzielle Infektionsquellen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Dazu klärt das Gesundheitsamt über die richtige Hygiene auf, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.
EHEC-Infektionen können leicht verlaufen und damit unerkannt bleiben. Die Mehrzahl der symptomatisch Erkrankten zeigt aber Symptome wie wässrigen, unblutigen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchschmerzen. Gelegentlich kann auch Fieber auftreten. In selteneren Fällen kann es zum blutigen Durchfall kommen, in solchen Fällen sollte umgehend ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Gleiches gilt, wenn die genannten Symptome über wenige Tage hinaus bestehen oder der Verdacht besteht, dass ein Kontakt zu EHEC vorliegt. In den meisten Fällen heilt eine EHEC-Infektion komplikationslos aus. Allerdings sollten Risikogruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen auch bei milderem Verlauf ärztlich untersucht werden. Vor allem Kinder können das Risiko eines HUS entwickeln, das durch Blutarmut, gestörte Gerinnung und Nierenversagen gekennzeichnet ist.
Um eine Infektion zu vermeiden, ist auf eine sorgfältige Händehygiene zu achten. Außerdem gilt: rohe tierische Lebensmittel und leicht verderbliche Produkte kühl lagern, Fleisch gut durchgaren (mindestens 70 Grad Kerntemperatur für 10 Minuten) und zwischen Zubereitungsschritten gründlich Händewaschen. Milch nur nach Wärmebehandlung konsumieren. Schwangere, ältere Menschen und Kinder sollten tierische Produkte nur durchgegart oder entsprechend behandelt verzehren. Rohe beziehungsweise nicht erhitzte Produkte sollten vermieden werden.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hannover.de/ehec.