Kultur

OBS: Chance e.V. setzt sich für Erhalt des Regenwaldes ein

Die OBS Berenbostel hat Besuch aus Peru bekommen. Elizabeth Luque, die Leiterin des Projektes “Mein Regenwald” vom deutschen Verein Chance e.V. war der Einladung der Schule gefolgt, um von Ihrem Einsatz für die Rechte der indigenen Bevölkerung und dem Schutz des Regenwaldes in Peru zu berichten. Von 8:45 – 9:30 Uhr war der Vortrag angesetzt. Dieser wurde corona-konform per Video in die Klassenzimmer übertragen, sodass die ganze Schule Anteil nehmen konnte. Die Übersetzung aus dem Spanischen übernahm der deusche Vorsitzende von Chance e.V. Jens Bergmann. Elizabeth wählte einen emotionalen Einstieg. Sie erzählte von ihrer Kindheit in bitterer Armut und ihrer Entwicklung von der erfolgreichen Unternehmerin zur Kämpferin für die Rechte der Yanesha, einem indigenen Volk im peruanischen Hochland-Regenwald. Die Schwierigkeiten ihrer Arbeit schilderte sie wie folgt: “In Peru sind die Politiker, die im Kongress Naturschutzgesetze unterzeichnen gleichzeitig die Besitzer der Unternehmen, die den Regenwald für illegalen Bergbau zerstören.” Der Korruption in der Regierung trete Chance e.V. entgegen, indem die indigenen Dorfgemeinschaften in ihrer Selbstbestimmung und beim Schutz ihres Lebensraums begleitet werden. Jens Bergmann führte dies im Anschluss weiter aus: “Der Grundsatz unserer Arbeit ist: “Wir helfen niemandem.” – Helfen hat mit Macht zu tun. Wir begleiten, befähigen, bestärken und bewahren. Ob bei friedlichen Protesten, dem Schutz des Regenwaldes oder bei juristischen Verhandlungen im Präsidentenpalast.” Der Erfolg ihres Engagements gibt ihnen Recht. Nachdem im August 2021 neun Dorfgemeinschaften offiziell von der Regierung anerkannt wurden, soll das Naturreservat, welches von diesen beschützt wird, noch um anliegende Flächen vergrößert werden. Dass der Vortrag gut eine halbe Stunde länger ging als geplant, störte die zuhörende Schülerschaft nicht im Geringsten. In der anschließenden Fragesession wurde das große Interesse sichtbar. Möglichkeiten die Arbeit des Vereins zu unterstützen gebe es viele wurde auf die Nachfrage geantwortet. Waldpatenschaften von ganzen Klassen, Spendenläufe oder die Kompensation der CO2-Emissionen der Schule im Projekt wären nur einige Möglichkeiten eine Brücke von Deutschland nach Peru zu schlagen. So könnten die Schüler:innen selber aktiv werden, sowohl hier vor Ort, als auch im globalen Maßstab. Neben weiteren Fragen wie: “Wurdest du schonmal für deine Arbeit bedroht?” und “Kann der Regenwald auch austrocknen?” blieb aber vor allem eine Antwort hängen. Auf die Frage: “Was gibt dir Hoffnung?” antwortete Elizabeth: “Ich sehe jetzt, dass Menschen die vorher keine Sprache hatten, wieder eine Sprache haben, dass Menschen die vorher kein Gesicht hatten, ein Gesicht haben, dass Menschen die keine Stimme hatten, ihre Stimme wiedergefunden haben. Und das berührt mich. Ja, ich habe Angst. Aber ich bin überzeugt, dass was wir tun richtig ist und wir Gott an unserer Seite haben!” Zu Gast war neben dem Umweltteam der Stadt auch Claudio Provenzano, der neugewählte Bürgermeister der Stadt Garbsen, Dieser war einer spontanen Einladung aus der Schülerschaft gefolgt. Er lud die beiden Gäste spontan ein, noch einmal wiederzukommen, um ihre Arbeit auch den Bürgern der Stadt vorstellen zu können. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team für BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) der Oberschule. Die durchweg positive Resonanz bestärkte alle Beteiligten dabei auf ihrem Weg zur klimapositiven Schule die Zusammenarbeit mit Chance e.V. auszubauen und sich weiter für eine enkeltaugliche Zukunft zu engagieren. Die Website des Projekts ist: https://www.mein-regenwald.de/ Für Nachfragen kann sich an den Ansprechparter der Schule für das Projekt gewandt werden: Max Rüger, maximilian.rueger@obsberenbostel.de. (Quelle: OBS)