Schwerpunktthemen sind unter anderem Gewalt und öffentliche Sicherheit.
GARBSEN (stp). Der Präventionsrat der Stadt Garbsen richtet sich neu aus. Nach der ersten Veranstaltung, bei der sich Garbsenerinnen und Garbsener einbringen konnten, und einem Fachvortrag stehen die nächsten Ziele fest. Künftig sollen Arbeitsgruppen, in denen sowohl Fachkräfte als auch Bürgerinnen und Bürger vertreten sind, Themen gemeinsam angehen. „Das Ziel ist, Garbsen noch sicherer und lebenswerter zu machen. Prävention spielt dabei eine immens wichtige Rolle“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano.
Als Schwerpunktthemen wurden unter anderem Sicherheit im öffentlichen Raum, seniorenspezifische Prävention, Sucht und Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche festgelegt. „Unsere Neuausrichtung beinhaltet eine bürgernahe Gestaltung. Über die ohnehin schon vertretenden Institutionen wie Stadt, Polizei und Beratungsstellen hinaus sollen die Belange der Bürgerinnen und Bürger direkt eingebracht werden können“, sagt Provenzano. „Gemeinsam mit den Zielgruppen wie Senioren, Jugendliche und Frauen wollen wir die aktuelle Entwicklung in Garbsen aufgreifen und Präventionsangebote schaffen. Es gilt, auch die gefühlte Sicherheit kontinuierlich weiter zu erhöhen“, ergänzt der Bürgermeister.
In einem ersten Vortrag hat der Präventionsrat über Jugendgewalt in Deutschland informiert. Die Referentin Dr. Susann Prätor, Professorin an der niedersächsischen Polizeiakademie, stellte die Kriminalitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen dar. Ihr Fazit: Das subjektive Sicherheitsgefühl stimmt oft nicht mit den tatsächlichen Fallzahlen überein. Die Zahlen liegen unter dem Höchststand von 2007. Im Jahr 2024 traten lediglich ein Prozent der Jugendlichen wegen eines schweren Gewaltdelikts in Erscheinung (zwei Prozent im Dunkelfeld). Zu den Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Jugendliche gewalttätig werden, gehören gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen, Gewaltakzeptanz, Schulschwänzen und Gewalt im Elternhaus. „In der Präventionsarbeit gilt es folglich, diese Risikofaktoren durch gezielte Angebote zu minimieren. Wie solche Angebote aussehen können, ist Bestandteil der Arbeitsgruppen unseres Präventionsrates“, sagt Stefan Sievers, Leiter der Abteilung Jugend und Integration und verantwortlich für die Geschäftsführung des Präventionsrates. Weitere Vorträge seien in Planung.
Wer sich für die Arbeitsgruppen und den Präventionsrat interessiert, findet auf der städtischen Internetseite unter www.garbsen.de/praeventionsrat nähere Informationen. Telefonisch gibt es unter (0 51 31) 70 75 71 Auskunft. Per E-Mail ist die Abteilung erreichbar an jugend-und-integration@garbsen.de.