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Regenwaldabend: „Wir müssen unsere Herzen öffnen“

Yanesha-Oberhaupt aus Peru trägt sich ins Goldene Buch Garbsens ein.

Bürgermeister empfängt Delegation aus Peru | Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Garbsen

Dass die Themen internationale Gerechtigkeit, Ressourcenschonen und Umweltschutz alle angeht, verdeutlichte diese Woche ein besonderes Event im Garbsener Rathaus. Auf Einladung von Bürgermeister Claudio Provenzano war eine Delegation der in Peru unterdrückten Minderheit der Yanesha zu Gast im Ratssaal, um für Unterstützung zu werben. Die Ureinwohner berichteten von Unterdrückung, Gewalt, Terror und Umweltfrevel, aber auch von konkreten Maßnahmen hin zu verbesserten Lebensbedingungen. „Finstere Jahre liegen hinter uns, wir wenden uns mit positivem Blick in die Zukunft und sind Gott dankbar für alles, was er uns gibt“, sagte Yanesha-Oberhaupt Pablo Hoyos.

Dank des deutschen Vereins Chance e.V., der sich unter anderem in Peru für nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit einsetzt, ist den Unterdrückten eine Stimme gegeben worden. Sie wurden befähigt, gegenüber dem Staat für ihre Rechte einzutreten und sich ein Territorium zu sichern, um in Frieden leben und den Urwald schützen zu können. „Wir sind stolz darauf, dass wir mittlerweile Landrecht haben“, sagte die erste als Dorfchefin gewählte Yanesha-Frau Estella Jimenez.

Als Ehrengäste waren unter anderem Mariella Costa vom italienischen Generalkonsulat und der ehemalige Niedersächsische Finanzminister Heiner Aller zu Gast. Vertreter aus der Garbsener Lokalpolitik, von Garbsener Kirchen, den Schulen, dem Naturschutzbund und anderen Vereinen waren der Einladung ebenfalls gefolgt.

„Wir müssen unser Handeln immer wieder hinterfragen. Und wir müssen unsere Herzen, aber auch unsere Augen öffnen, um die Sorgen der anderen wahrzunehmen“, sagte Provenzano. Als besondere Ehre für die Stadt bezeichnete er, dass sich die Delegation nach mehreren ergreifenden Vorträgen sowie einem Filmbeitrag zum Abschluss ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Dem Besuch im Rathaus war eine Projektwoche an der Oberschule in Berenbostel vorausgegangen, in der sich die Jungen und Mädchen der OBS intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hatten. Das Schicksal der Yanesha hatte laut Schulleiter Axel Dettmer viele betroffen gemacht und motiviert, sich zu engagieren. „Ich bin stolz auf meine Schüler und danke Ihnen, dass sie sich so eingebracht haben“, sagte Dettmer beim Empfang im Rathaus, den einige Schüler mit einer besonderen musikalischen Theatervorführung bereicherten, zu der sie die Yanesha inspiriert hatten.

Zum Abschluss lud Schulleiter Dettmer alle Anwesenden zu einem Spendenlauf für den Regenwald und das Yanesha Volk für Freitag, 16. September, zwischen 9 und 12 Uhr am Gelände des TSV Berenbostel ein. Weitere Informationen sowie die Anmeldemodalitäten sind auf der Internetseite der Schule unter www.oberschule-berenbostel.de zu finden.