Stadtbibliothek erinnert an Bücherverbrennung vor 90 Jahren
GARBSEN (stp). Es war ein erschreckendes Signal gegen Meinungsfreiheit und Vielfalt: Am 10. Mai 1933 brannten in zahlreichen deutschen Universitätsstädten die Bücher bekannter Autorinnen und Autoren. Mit der Veranstaltung „Lesen gegen das Vergessen“ erinnerten nun zwölf Schülerinnen des Johannes-Kepler-Gymnasiums an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten vor 90 Jahren.
Die Jugendlichen lasen Gedichte und Romanauszüge unter anderem von Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Irmgard Keun, Gina Kaus und Bertolt Brecht und stellten damit die damals verfolgten Autoren in den Mittelpunkt. Zitate aus Zeitungsartikeln von Mai 1933 aus der Leinezeitung und dem Hannoverschen Kurier gaben Einblicke in den historischen Ablauf.
Die Gedenkveranstaltung der Stadtbibliothek unter Leitung von Sigrid Fährmann-Tubbe erinnerte an die dramatischen Ereignisse vom 10. Mai 1933 und rückte demokratische Werte in den Fokus. „Gerade in Zeiten der Krise und der großen gesellschaftlichen Veränderungen ist es wichtig, an die Vergangenheit zu erinnern. Denn nur wenn wir uns mit unserer Geschichte auseinandersetzen und aus ihr lernen, können wir die Zukunft gestalten“, sagte Bürgermeister Claudio Provenzano.