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Stadt Garbsen setzt auf Abbiegeassistenzsysteme

Feuerwehrgerätewart Olaf Budde (von links) erläutert Bürgermeister Claudio Provenzano, Meino Heuer von den Servicebetrieben und Umweltsachbearbeiter Eric Bindhak die Funktion des Assistenzsystems.

Alle Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen für 60.000 Euro umgerüstet

GARBSEN (stp). Vor allem Radfahrer und Fußgänger werden immer wieder Opfer schwerer Verkehrsunfälle, wenn sie von Lastwagen beim Abbiegen im toten Winkel übersehen werden. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, setzt die Stadt Garbsen auf moderne Abbiegeassistenzsysteme. „Als Stadt nehmen wir eine Vorbildfunktion ein. Daher haben wir jetzt alle städtischen Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen mit der entsprechenden Technik ausgerüstet“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano.

Umgerüstet wurden sowohl Fahrzeuge der Feuerwehr als auch von den Servicebetrieben. „Neue Fahrzeuge, die ab jetzt beschafft werden, werden grundsätzlich nur noch mit Abbiegeassistenzsystem gekauft“, sagt Provenzano.

Die Kosten für die Umrüstung der Bestandsfahrzeuge lagen bei rund 60.000 Euro. Insgesamt wurden 15 Feuerwehrfahrzeuge mit Lenkwinkelsensoren ausgerüstet, bei den Servicebetrieben waren es vier, darunter der große Spülwagen.

Die Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. „Insgesamt wurden uns Fördermittel in Höhe von 15.000 Euro bewilligt“, sagt Umweltsachbearbeiter Eric Bindhak. Die restlichen Fahrzeuge über 7,5 Tonnen wurden auf Kosten der Stadt nachgerüstet.

Laut Bundesanstalt für Straßenwesen ereignen sich jährlich mehr als 130 Unfälle mit Personenschaden, an denen nach rechts abbiegende LKW beteiligt sind. Diese Unfälle weisen eine besonders hohe Unfallschwere auf. Mithilfe der Abbiegeassistenzsysteme lassen sich Unfälle vermeiden, die beim Rechtsabbiegen entstehen können. Durch die neuen Assistenten wird der Fahrer gewarnt, sobald sich ein Objekt im toten Winkel befindet. Dann nämlich ertönt ein akustisches Signal und eine Kamera überträgt ein Livebild auf einen Bildschirm in der Fahrgastzelle. Auf diese Weise kann das Fahrpersonal auf die Gefahrensituation rechtzeitig reagieren.