Aktuelles Umweltschutz

Weißstörche in der Region Hannover im Jahre 2022

Storch in Garbsens Feldmark

Die ersten Jungstörche der laufenden Brutsaison sind bereits seit drei Wochen flügge und werden in Kürze den Familienverband verlassen. Die Mehrzahl der Jungen ist kurz vor dem Ausfliegen. Einige Nachzügler werden erst Mitte August folgen. Es ist also Zeit für eine (vorläufige) Bilanzierung der Storchensaison in der Region Hannover.

Das Storchenjahr 2022 begann mit der nochmals früheren Rückkehr der Westzieher. Schon im Februar waren sie nahezu vollzählig auf ihren Horsten. Die ersten Ostzieher trafen ab Mitte März ein. Den ganzen April hindurch – mit einem Schwerpunkt am Ende des Monats – gab es weitere Paare, die brüten wollten. Unbesetzte Nester waren zu diesem Zeitpunkt „Mangelware“. Die brutwilligen Störche mussten auf bis dahin nie besetzten Nisthilfen Quartier nehmen oder aber sich selbst eine Bleibe suchen. In der Region Hannover hat es noch nie so viele Neugründungen gegeben, die ohne Hilfen gebaut worden sind. Auffällig war dabei, dass die Störche vielfach wie die Graureiher in Bäumen gesiedelt haben – insgesamt 14 Nester!

Im Vergleich zum Vorjahr (102 besetzte Nester) gab es in diesem Jahr mit 129 Brutpaaren nochmals einen Zuwachs um mehr als 20 %.

So viele Störche hat es in der Region in historischer Zeit noch nie geben.

Spitzenreiter ist die Stadt Wunstorf mit nunmehr 29 Paaren, gefolgt von der Stadt Neustadt mit 28 Paaren (s. Anhang).

Der vor allem im letzten Jahrzehnt zu beobachtende Zuwachs ist schon erstaunlich und ist im Vergleich zu anderen Vogelarten ungewöhnlich. Er basiert im Wesentlichen auf der Zunahme der Westzieher. 1988 war der Tiefststand bei den Regionsstörchen mit nur 9 Paaren. Auch die Zahl von 1934 mit 55 Paaren war deutlich niedriger ausgefallen.

Von den 129 Paaren haben 105 erfolgreich gebrütet. Sie werden am Ende der Saison 220 Junge aufgezogen haben.

( aus einer Mitteilung des Beauftragten für die Weißstörche in der Region Hannover, Dr. Reinhard Löhmer )