Soziales

Regionshaus leuchtet lila – Bekenntnis zu Teilhabe und Selbstbestimmung

Foto 2024: Region Hannover / Terzka

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember

Auch in diesem Jahr setzt die Region Hannover ein sichtbares Zeichen für Inklusion: Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung wird das Regionshaus in der Hildesheimer Straße 20 in Hannover ab 17 Uhr in kräftigem Lila erstrahlen. Damit beteiligt sich die Region an der internationalen Kampagne „Positively Purple“, die weltweit auf die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung aufmerksam macht.

Teilhabe im Fokus: Hilfen aus einer Hand
Mehr Selbstbestimmung und größtmögliche berufliche und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen – vor diesem Hintergrund hat die Region Anfang 2020 den Fachbereich Teilhabe ins Leben gerufen. Seitdem vereint der Fachbereich sämtliche Hilfen für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen – von der Eingliederungshilfe und Teilhabeleistungen für Kinder und Erwachsene bis zum Sozialpsychiatrischen Dienst. Sozialpädagog*innen, Ärzt*innen, Verwaltungsfachkräfte und medizinische Fachassistenzen arbeiten gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen und Förderbedarfen daran, einen persönlichen Lebensentwurf zu planen und umzusetzen, der eine größtmögliche Selbstständigkeit zulässt. Die psychosozialen Beratungsstellen der Region unterstützen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in ihrer Selbstständigkeit.

Steigende Ausgaben für Teilhabeleistungen

Der Fachbereich Teilhabe allein hat Ausgaben in Höhe von 558 Millionen Euro für das kommende Haushaltsjahr 2026 eingestellt. Das sind 55 Millionen Euro mehr als im laufenden Haushaltsjahr 2025, in dem 503 Millionen Euro für Leistungen für Menschen mit Behinderungen eingeplant sind. Im Haushaltsjahr 2024 waren es noch 492 Millionen Euro. „Dieser Anstieg resultiert aus den gesetzlichen Vorgaben, steigenden Kosten und vor allem am wachsenden Bedarf der Menschen in der Region Hannover“, so Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend. „Daher ist es so wichtig, den Menschen Hilfe aus einer Hand und so niedrigschwellig wie möglich zu bieten: Unabhängig vom Alter und von der Art der Beeinträchtigung können sich alle Menschen mit Behinderungen an den Fachbereich wenden, wenn sie Beratung, Unterstützung oder Leistungen zur Teilhabe benötigen.“

Barrieren abbauen
Die Region arbeitet kontinuierlich daran, Barrieren abzubauen – sei es im öffentlichen Nahverkehr, in Schulen oder in Verwaltungsgebäuden.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Angebot von leichter Sprache: Auf hannover.de – dem gemeinsamen Internetportal von Stadt und Region Hannover – finden Interessierte umfangreiche Informationen barrierefrei und verständlich aufbereitet. Damit will die Region sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu wichtigen Informationen haben und sich aktiv beteiligen können.

Mindestens jeder zehnte Mensch in der Region betroffen

In der Region Hannover leben mehr als 100.000 Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis. Hinzu kommen die Personen, die keinen Ausweis besitzen oder deren Grad der Behinderung unter 50 Prozent liegt. Auch das Umfeld einer behinderten Person – also Partnerschaften, Familie und Freundeskreis – sind häufig von Auswirkungen betroffen. „Die tatsächliche Zahl der Menschen mit Behinderungen ist somit deutlich höher, wir können davon ausgehen, dass mindestens jeder zehnte Mensch in der Region betroffen ist“, unterstreicht Sylvia Thiel, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Region Hannover und unterstreicht. „Das zeigt klar: „Barrierefreiheit und dieTeilhabe von Menschen mit Behinderung sind keine Option, sondern Pflicht und Kern unserer Gesellschaft. Inklusion gelingt nur gemeinsam.“