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Stadt Garbsen richtet Spendenkonto ein

Ukrainehilfe: Weiter gefragt sind Wohnungen, Zimmer und Dolmetscher

GARBSEN (stp). In Garbsen läuft die Unterbringung von aus der Ukraine geflüchteten Menschen dank der enormen Hilfsbereitschaft und Bündelung der Kräfte in der Verwaltung Hand in Hand. Bereits mehr als 350 Menschen wurden in Garbsen sowohl von der Stadt als auch von Garbsenerinnen und Garbsenern aufgenommen.

„Dies ist jedoch noch keine abschließende Zahl, da sich noch nicht alle im Stadtgebiet angekommenen Geflüchteten aus der Ukraine gemeldet haben und täglich neue kommen“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano. Die Stadt bittet weiter darum, dass sich auch Menschen, die privat untergekommen sind, an das Rathaus wenden. „Je konkreter wir wissen, was gebraucht wird und für wie viele Menschen, desto besser können wir arbeiten“, sagt Provenzano.

Dank der Bündelung der Hilfen auf der städtischen Internetseite (www.garbsen.de/ukrainehilfe) und dem Ukraine-Infotelefon, (0 51 31) 70 79 80, konnten Sprachhilfen, Zimmer, Fahrer und mehr vermittelt werden. Auch Vereine, Unternehmer und Institutionen haben ihre Hilfe angeboten. Aktuell werden noch längerfristige Unterbringungsmöglichkeiten, Dolmetscher, aber auch Menschen gesucht, die sich im pädagogischen Bereich einbringen wollen. „Bestenfalls sprechen sie Ukrainisch und haben pädagogische Erfahrungen, aber auch andere, die sich in diesem Bereich einbringen wollen, können sich gern melden“, sagt Provenzano. Schul- und Sozialdezernentin Monika Probst fügt hinzu: „Mit Erhalt des Aufenthaltsrechts besteht für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr die reguläre Schulpflicht und für Kindergartenkinder der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Solange noch kein Aufenthaltsrecht besteht, können die Kinder als Gastschüler in die Schulen aufgenommen werden. Erste Anfragen hierzu hat es bereits gegeben.“

Mit der Zunahme der Zahl an Flüchtlingen wird deutlich, woran es noch fehlt. Entsprechende Hilfen, die über die existenzsichernden Leistungen des Staates hinausgehen, sollen jetzt auch mit der Einrichtung eines Spendenkontos koordiniert werden. „Es ist einfacher, konkret das einzukaufen, was gebraucht wird, als Sachspenden zu sortieren und zu lagern“, sagt Provenzano. „Galt es zunächst, mit Geldspenden an große Hilfsorganisationen den Menschen in der Ukraine zu helfen, wollen wir nun mit der Einrichtung des Kontos gezielt auch die in Garbsen angekommenen Menschen unterstützen“, ergänzt der Bürgermeister. Wer spenden möchte, kann dies ab sofort mit dem Stichwort „Ukrainehilfe“ tun. Die Kontodaten der Stadt Garbsen lauten: Sparkasse Hannover, IBAN: DE39 2505 0180 2009 8703 42, BIC: SPKHDE2HXXX.

Die Stadt hilft den Geflüchteten täglich bei vielen konkreten Anliegen weiter, die sich ergeben, nachdem sie bereits Unterschlupf gefunden haben. Sozialleistungen werden ab Antragsstellung und der darauffolgenden Erfassung sowie Prüfung sofort gewährt, doch manchmal braucht es vorher schon Hilfe. Menschen, die beispielsweise eine ärztliche Versorgung benötigen, erhalten bei den Sozialen Diensten der Stadt Krankenscheine, mit denen sie direkt zum Arzt gehen können. Wer mittellos ist, erhält umgehend finanzielle Mittel. An mehreren in der Rathaushalle neu eingerichteten Plätzen können die Geflüchteten ihre Anliegen vorbringen.

Ein großes Anliegen ist es der Stadt, Frauen und Kinder zu schützen. „Auch uns haben schon unseriöse Angebote erreicht, es ist Vorsicht geboten“, sagt Provenzano und bittet: „Sollten Sie Menschen aus der Ukraine dabei unterstützen, Wohnraum zu finden, ist es wichtig, Namen und Adressen der Unterkünfte zu dokumentieren und darauf zu achten, dass die Flüchtlinge zunächst registriert werden. Niemals eine Option sind angeblich günstige Verdienstmöglichkeiten mit Unterkunft!“.

Auch Corona-Impfungen sind ein wichtiges Thema. Gemeinsam mit den mobilen Impfteams der Kommunen und den Landesaufnahmebehörden werden Impfangebote für zentral in den Einrichtungen des Landes untergebrachte Geflüchtete organisiert. Wer nicht in einer Landesaufnahmestelle sondern bereits in Garbsen ist, hat die Möglichkeit, sich kostenlos in den Impfzentren im Werner-Baesmann-Park, am Hérouville-St.-Clair-Platz oder im Planetencenter sowie beim Arzt impfen zu lassen.