Aktuelles Kommunales Kultur

Wanderausstellung zum Schutz der biologischen Vielfalt im eigenen Garten

Anleitung zur naturnahen Gartenumgestaltung ist vom 12. bis 23. Februar im Rathaus zu sehen

GARBSEN (stp). Seit den Siebzigerjahren warnt die Wissenschaft vor dem immer weiter voranschreitenden Artensterben. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Artenschutz ist zwar vorhanden, aber kein großes gesellschaftliches Thema. Die Stadt Garbsen lädt vor diesem Hintergrund zur Wanderausstellung „Schritte zum Naturgarten – Leben wieder leben lassen“ ins Rathaus ein. „Wir möchten lokales Handeln fördern und damit globale Verantwortung übernehmen“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano. Als Bestandteil der Informations- und Sensibilisierungskampagne „Mehr Natur statt Schottergärten“ gibt die Ausstellung vom 12. bis 23. Februar viele nützliche Tipps und umfangreiche Informationen. Sie ist in der Rathaushalle zu sehen.

Karl Heinz Niehus, der Entwickler der Wanderausstellung beschäftigt sich als studierter Biologie- und Physiklehrer, Autor und Referent seit Jahrzehnten mit naturnaher Garten-, Wohnumfeld- und Kulturlandschaftsentwicklung, hat lokale und überregionale Initiativen gegründet und zahlreiche Beiträge und Bücher in Presse, Fernsehen und im Web veröffentlicht. Seine Warnung: „Der lokale Prozess findet längst auch in jedem Winkel unseres Planeten statt. Jede Generation erzeugt ein weiteres Stück Zerstörung, gibt sie an unwissende Folgegenerationen weiter und signalisiert, dass die ererbten Artenbestände normal und Verluste zwangsläufig seien. Erst die Hiobsbotschaften von massenhaften Insektenverlusten und die daraus entstehenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen schrecken auf.“ Das System der Arten sei nicht nur ein ästhetischer Schatz, sondern ein unverzichtbares Balancesystem, unsere Lebensgrundlage, denn der Mensch steht am Ende der Nahrungskette.

Die Ausstellung zeigt, wie sich Naturgärten anlegen lassen, wie sich vielfältige Lebensräume erhalten, schaffen und gestalten lassen und informiert darüber, welche Pflanzenarten welche Insekten anlocken. Neben Gestaltungsbeispielen wird Hintergrundwissen zu Kulturlandschaften und biologischer Vielfalt vermittelt. Der Zeitpunkt der Ausstellung ist bewusst vor der Gartensaison gewählt, um interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, die Gestaltung ihres Gartens frühzeitig zu planen und sich bei Bedarf an einen Landschaftsarchitekten oder Garten- und Landschaftsbaubetrieb zu wenden.

Wer einen insektenfreundlichen Beitrag in seinem Garten leisten möchte, kann sich zudem kostenlos Blumensamen mit nach Hause nehmen. Dieser ist während der Ausstellungszeit am Empfang in der Rathaushalle erhältlich – und zwar montags bis freitags von 7.30 bis 12 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags zusätzlich von 14 bis 16 Uhr – so lange der Vorrat reicht.